Call for Papers

VIII. Forum Kunst des Mittelalters

WORK | ARBEIT

Spuren, Konstellationen, Wertungen
Traces, Constallations, Valuations

23.-26. September 2026

Deadline 15. Oktober 2025.

Aus einer Region mit erheblicher mittelalterlicher Prägung und einer postindustriellen Gegenwart heraus fragen wir, mit welchem Gewinn sich der Begriff ‚Arbeit‘ auf die Praktiken der mittelalterlichen Kunstproduktion anwenden lässt und in welche sozialen und ökonomischen Zusammenhänge diese eingespannt waren. Spätestens mit der Entwicklung der städtischen Kultur im 12./13. Jahrhundert begann das Konzept einer arbeitsteiligen Gesellschaft althergebrachte Formen sozialer Differenzierung abzulösen – ein Prozess, der bereits im 12. Jahrhundert auch theologisch fundiert wurde und der mit einer Aufwertung künstlerisch-handwerklicher Schaffenskraft einherging.

Aus kunstgeschichtlicher Perspektive interessiert uns vor diesem Hintergrund:

  • Erstens, welche Informationen sich aus den mittelalterlichen Artefakten gewinnen lassen. Welche Arbeitsspuren haben sich materialiter an den Kunstprodukten selbst erhalten und was lässt sich daran ablesen. Wie sieht es mit der Überlieferung der jeweils zeitgenössischen Werkstoffe und Arbeitsinstrumente aus?
  • Zweitens fragen wir nach den konkreten Arbeitsroutinen bzw. -prozessen. In welchem Verhältnis zueinander waren die unterschiedlichen Akteure in die Kunstproduktion involviert, was lässt sich z. B. über korporative Auftragsvergabe und kollaborative oder kollektive Herstellungsverfahren sagen? Und in welche gesellschaftlichen Konstellationen waren diese Prozesse eingebunden (zum Beispiel in klösterlichem oder höfischem Kontext). Welche Rolle spielten dabei Geschlechterverhältnisse oder die Herkunft migrierter Künstler*innen oder Werkstätten?
  • Drittens gilt es zu untersuchen, welche gesellschaftliche Position die Produzierenden einnahmen und welche Wertschätzung ihnen entgegengebracht wurde. Welche Ansprüche wurden von den Künstler*innen selbst formuliert, sei es durch Signaturen oder Inschriften, sei es in den selbst hervorgebrachten Darstellungen von künstlerischer Arbeit und von deren Produzent*innen?

Vor dem Hintergrund entsprechender Ergebnisse lässt sich schließlich erneut die Frage stellen, ob die beharrlich behauptete Epochendifferenz zwischen Mittelalter und Früher Neuzeit, ‚Handwerk dort, Kunst hier‘ aufrecht zu halten ist.
Über diese knappe Skizze hinausreichende Vorschläge sind selbstverständlich willkommen, und wir sähen gerne auch die Breite unserer Berufsfelder abgebildet. Jüngere, noch in Qualifikationsphasen befindliche Forscher*innen möchten wir ausdrücklich ermutigen, sich mit einem Vortrag zu bewerben.

Willkommen sind nun Papers (bevorzugt in Deutsch oder Englisch) zu den einzelnen Sektionen. Die Vorträge umfassen in der Regel 20 Minuten.
PRO VORTRAG IST JEWEILS EINE PERSON VORGESEHEN. EBENSO SIND DOPPELBEWERBUNGEN NICHT VORGESEHEN.

Bitte bewerben Sie sich bis zum 15. Oktober 2025 mit einem Abstract auf eine der Sektionen. Die Ergebnisse der Auswahl und das Programm werden unter www.dvfk-berlin.de und in den einschlägigen Portalen publiziert.

Einreichungen können ausschließlich über das dafür vorgesehene Online-Formular erfolgen.

Sektionen
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  • Deadline
    15. Oktober 2025